Frühblüher

Die AG Botanik erfasst seit vielen Jahren Fundorte bekannter Frühblüherarten, die aber inzwischen ziemlich selten geworden sind. Viele zählen zu den sogenannten FSK-Arten, für die das Land ein Floren-Schutz-Konzept erstellt hat und Maßnahmen zu deren Erhalt anstrebt. Bei der Kartierung der nachfolgend aufgeführten Arten können Sie sich aktiv in die Arbeit der Botaniker einbringen. Ihre Fundortdaten senden Sie bitte an die Leiterin der AG Botanik: angela-martin@nabu-guestrow.de

Bereits Anfang März kann man blühende Goldsterne entdecken. Neben den weit verbreiteten Arten Wald-Goldstern und Wiesen-Goldstern sind die zwei bei uns weniger häufig vorkommende Arten Scheiden-Goldstern und Acker-Goldstern für eine Meldung besonders wichtig -. Ihre Unterscheidungsmerkmalen sind in den Fotos gekennzeichnet.:

Weitere Frühblührarten, für die Fundortdaten erwünscht werden, sind das Leberblümchen und die Wiesen-Primel Wo blühen diese Arten noch? Geben Sie bitte den genauen Ort und nach Möglichkeit auch die geschätzte Anzahl blühender Pflanzen an.

Die als Voll-Schmarotzer lebende Schuppenwurz ist in feuchten Wäldern, Parks und auch Hecken anzutreffen. Fundorte der Pflanze sind nicht sehr häufig im Altkreisgebiet bekannt. Durch ihre frühe Blütezeit im März und April fällt sie leicht auf. Die Pflanze bildet selbst kein Blattgrün (Chlorophyll) aus und schmarotzt auf den Wurzeln von Hasel, Erlen, Pappel, Weiden und Buchen. Mitteilungen über Fundorte der Schuppenwurz sind sehr erwünscht an o.g. Mail-Adresse.

Die einseitswendigen lippenartigen Blüten der Schuppenwurz sollten nicht verwechselt werden mit den ebenfalls früh vor den Blättern austreibenden Röhren-Blüten der Pestwurz, die häufig im Freiland (an Böschungen und Grabenrändern) zu finden ist – bei der Pestwurz stehen die Blüten am Blütenstängel ringsum verteilt.

Hohler und Mittlerer Lerchensporn

Wenn sich im Frühjahr in Buchenwäldern weiße und gelbe Teppiche der Windröschen ausdehnen, werden sie an manchen Stellen von verschieden violett gefärbten Blüten unterbrochen. Wir haben Pflanzen mit ganz anders geformten Blüten vor uns. Es sind keine radiären, sondern zygomorphe (disymmetrische) Blüten, d.h. wir können nicht beliebig viele Achsen durch die Blüten legen, mit der die Blüten zweigeteilt werden kann, sondern nur eine.

Ein langer Sporn gab den Namen: Lerchensporn. Da die Knolle, aus der im Frühjahr die Pflanze recht schnell den Blütenstand treibt, hohl ist, heißt die Pflanzenart Hohler Lerchensporn. An der Blütentraube stehen 6 – 20 Blüten, die etwa 18 – 28 mm lang sind und in der Farbe von weiß über hellviolett bis dunkel-purpurn variieren.

Viel weniger auffällig wächst eine zweite Lerchensporn-Art auch in reichen Laubwäldern: der Mittlere Lerchensporn. Die Traube wird meist aus wenigen Blüten (1-5) gebildet, die kleiner als beim Hohlen L. sind, etwa 10 – 15 mm lang. Sie überragt die Blätter meist nur wenig.

. Falls man nicht ganz sicher ist, welche Art man vor sich hat, hilft ein Blick auf den Stängel knapp über der Erde. Dort befindet sich beim Mittleren Lerchensporn ein bleiches, schuppenförmiges Gebilde, das sogenannte Niederblatt, was dem Hohlen Lerchensporn fehlt.

(alle Fotos: © J. Loose und A. Martin)